4.-6.11.2015 Internationale Tagung Friedrich-Schiller-Universität Jena: (Über) Den Süden schreiben?
„Funktionen, Projektionen und Interventionen strategischer Autorschaft in der Literatur Patagoniens“
Vom 4. bis zum 6. November fand im Senatssaal der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine inter-nationale Tagung statt, die uner Federführung von Frau Prof. Dr. Hammerschmidt von den Vertretern des romanistischen Teilprojekts des TN organisiert wurde und sich dem Thema “Funktionen, Projektionen und Interventionen strategischer Autorschaft in der Literatur Patagoniens” widmete.
Zu der Tagung angereist waren Wissenschaftler der am Projekt beteiligten Unverstäten aus Chile und Argentinien: von der Universidad Austral de Chile, der Universidad Nacional del Comahue und der Universidad Nacional de la Patagonia San Juan Bosco; darüber hinaus nahmen weitere, international renommierte Wissenschaftler an der Veranstaltung teil. Ziel der Tagung war es, die zentralen theoretischen Konzepte des Projekts kritisch zu diskutieren und hinsichtlich ihrer Operationabilität für die literatur- und kulturwissenschaftliche Arbeit mit Texten zu überprüfen: etwa die Pluralität des literarischen Patagoniendiskurses, die aus den zahlreichen Zuschreibungen resultiert, die an Patagonien herangetragen werden – sowohl von Außen, und zwar gleichermaßen aus europäischer Sicht wie aus Sicht der metropolitanen Eliten Argentiniens und Chiles, als auch von Innen, aus einer Position des Widerstands heraus, die auf komplexe Weise ‘glokal’ funktioniert und ihren formalen Ausdruck etwa in der Intermedialität findet. Patagonien erweist sich so immer zugleich als ein Ort der Aussage und ein Ort des Aussagens und ist, als solcher, das Produkt unterschiedlicher Strategien von Autorschaft. Um diesen Problemzusammenhang angemessen beschreiben zu können, wurden weitere theoretische Konzepte bemüht, die zu tun hatten mit der Erinnerung und der Erinnerungskultur, mit der Geschichtsschreibung, der Tradition, dem Raum, den ‘imaginären Geografien’ und den ganz eigenen Symbolsystemen einer Literatur, die in einem Spanungsfeld zwischen strategischem Essentialismus und Transnationalität entsteht.
Nach der rein wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema endete die Tagung mit einer Lesung literarischer Texte: Unter dem Motto “Stimmen Patagoniens” las etwa Graciela Cros aus ihrem Werk. Abschließend trug der Liedermacher Gustavo Imusa aus seinem Repertoire vor.
Nach Abschluss der Tagung ließ die Veröffentlichung der Tagungsakten nicht lange auf sich warten; sie sind erschienen in: Claudia Hammerschmidt (Hg.), Patagonia Literaria II. Funciones, proyecciones e intervenciones de autoría estratégica en la nueva literatura patagónica, London-Potsdam: INOLAS 2016.
Das Programm der Tagung und die Videomitschnitte der Beiträge finden Sie unter folgendem link:
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