Das Thematische Netzwerk zum „Transnationalen Wandel am Beispiel Patagoniens“ will sich daher aus unterschiedlichen interdisziplinär vernetzten Perspektiven diesem transnationalen Raum nähern: Zum einen dient Patagonien dem TN als Laboratorium theoretischer Fragen mit gesellschafts-, kultur und geopolitischer Relevanz aus der Literatur- und Kulturwissenschaft, Sozialgeographie und interkulturellen Wirtschaftskommunikation. Hier werden v.a. Fragen nach
Über das Thematische Netzwerk
- Relation zwischen Konstruktion, Diskursivität und/oder Performativität individueller/kollektiver Identität, postkolonialer, multiethnischer Hybridität und strategischem Essentialismus.
- Zusammenhang der Modi ästhetischer und politischer Repräsentation postkolonialer/transkulturierter Subjekte/Gesellschaften und ihrer Welt(ver)ordnung.
- Möglichkeiten und Grenzen interkultureller Kommunikation in multiethnischen, transnationalen Räumen.
- Entwicklung eines – jenseits geodeterministischer Zuschreibungen verorteten – strategischen Regionalismus oder Region Building als sozialer Praxis der Ausformung regionaler Welt-Bindung in globalen Kontexten.
- Patagonien im Kontext der Dynamiken des Weltmarktes, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, und ihre Auswirkungen auf Ungleichheiten und soziale Konflikte vor Ort; konkret: sozial-ökologische Widersprüche kapitalistischer Landnahme am Beispiel der Holz- und Wasserwirtschaft in Südchile.
Zum anderen gilt Patagonien dem TN jedoch auch als praktisch-empirischer Analysegegenstand für sozialwissenschaftliche Fragen rund um die Themen von gesellschaftlicher Ungleichheit und ökologischer Nachhaltigkeit. Hierbei werden die Folgen kapitalistischer Wachstumsdynamik auf die örtliche Bevölkerung anhand von Ressourcenextraktivismus und Klimawandel sowie die daraus entstehenden (g)lokalen Menschenrechts- und Verteilungskonflikte exemplarisch untersucht (Soziologie, Sozialgeographie und Geschichte).
Praktische Anwendung findet das TN auch über die von der IWK bereitgestellte Plattform im Intercultural Campus, der die Forschungsergebnisse weltweit sichtbar macht und so die Ausweitung des TN im Anschluss an den Förderzeitraum vorbereitet.
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Interdisziplinarität
Gerade über die Koppelung theoretischer Fragestellungen und praktischer Herangehensweisen aus interdisziplinärer Perspektive, das interkulturelle Coaching zur Erhöhung der Effizienz der transnationalen Forschungsarbeit, die zentrale Funktion der interdisziplinären thematischen Schwerpunktsetzungen und Kongresse für die fachspezifischen Problematiken und die enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Spezialisten zu Patagonien aus Argentinien und Chile verspricht das TN, hohe Synergieeffekte durch interdisziplinäre Forschungsarbeit und die Entwicklung neuer Forschungsperspektiven am Beispiel des transnationalen Wandels in Patagonien zu erzielen. Die geplante Erweiterung der Fragestellung nach Abschluss der Forschungsphase zu Patagonien durch Transfer der Forschungsergebnisse auf den Untersuchungsraum Cono Sur (Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay und evtl. Brasilien, 2019-2025) wird die Analyse (g)lokaler Phänomene und ihrer geo-, kultur- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen auch auf größere transnationale Kontexte übertragen und somit die Forschungsrichtung des Thematischen Netzwerks weiterverfolgen.
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