8. bis 11. März 2016: Zweites interdisziplinäres Strategietreffen zu Thema “Identität und Hybridität” in Neuquén
Vom 8. bis zum 11. März 2016 haben sich die Mitglieder des Thematischen Netzwerks “Transnationaler Wandel am Beispiel Patagoniens. Soziale Ungleichheit, interkultureller Austausch, ästhetische Ausdrucksformen” zu einem zweiten interdisziplonären Strategietreffe in Neuquén versammelt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung in diesem jahr vom Patagonischen Zentrum für Lateinamerika-Studien der Staatlichen Universität von Comahue (UNCo). Der Schwerpunkt des Strategietreffens lag darauf, eine interdisziplinäre Perspektive hinsichtlich der Konstruktion hybrider Identitäten in Patagonien zu entwickeln – ein ambitioniertes Vorhaben, bedenkt man, dass sich dieser mehrfach kodierte Diskurs auf eine ihrerseits plural, transnational und heterogen verfasste Region am äußersten Rand unseres Planeten bezieht.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Frau Prof. Dr. Claudia Hammerschmidt (FSU Jena), Frau Prof. Dr. Laura Pollastri (UNCo) und Herrn Lic. Gustavo Crisafulli, dem Rektor der Universität von Comahue. ZU en Teilnehmern zählten Wissenschaftlerinnen und Wisenschaftler aller am Thematischen Netzwerk beteiligten Fachrichtungen, die, immer mit Bezug auf die zentrale Fragestellung des Treffens und immer im Bemühen, dabei transdisziplinäre und transnationale Perspektiven zu eröffnen, die Ergebnisse ihrer Arbeit sowie geplante Forschungsvorhaben vorstellten.
Worum es in konzeptueller Hinsicht auf der Tagung ging, formuliert Frau Prof. Dr. Hammrschmidt wie folgt: “Die Wechselwirkung zwischen sozialer Ungleichheit und (mangelnder) ökologischer Nachhaltigkeit, das heißt die Folgen der auf dem Extraktivismus fußenden kapitalistischen Wachstumsdynamik auf kommunaler und lokaler Ebene, der Klimawandel und die hieraus resultierenden lokalen und globalen Verteilungskämpfe und Verwerfungen im Bereich der Menschenrechte; die Beziehung zwischen den ästhetischen und politischen Modalitäten der Repräsentation von postkolonialen und transkulturierten Subjekten und Gemeinschaften und die Art und Weise, in der sie sozialen Zusammenhang herstellen; die Beziehung zwischen postkolonialer und multiethnischer ‘Hybridität’, Diskursivität der kulturellen Identität und einem strategischen Essentialismus, der notwendig und unverzichtbar ist, wenn es darum geht, sich von der Periphierie aus zu Wort zu melden; die Entwicklung eines (jenseits des Geodeterminismus zu verortetenden) strategischen Regionalismus oder eines region building als soziale Praxis der Anpassung des Lokalen an globale Kontexte; und die Möglichkeiten und Genzen inter- und transkultureller Kommunikation in einen transnationalen und multiethnischen Raum.”
Ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung wurde ein zweiter Workshop des Intercultural Campus durchgeführt – unter anderem mit dem Ziel, den bisherigen und künftigen Nutzen der Plattform kritisch zu evaluieren.